MEHR NÄHE DURCH MUSIK
Ausnahmezustand – so kann man die Wochen und Monate nach einer extremen Frühgeburt nennen. Die Zeit in der Kinderklinik ist für Frühgeborene und ihre Familien belastend. Dies erlebten die Eltern der kleinen Eva, die in der 26. Schwangerschaftswoche zur Welt kam, 14 Wochen zu früh. Eine Musiktherapie hat Eva und ihren Eltern geholfen, in den wichtigen Momenten des Zusammenseins entspannt zu sein und diese zu genießen.
Musiktherapie für Frühgeborene und ihre Familien
Fotos: Altonaer Kinderkrankenhaus
Im Inkubator liegt Eva, sie wird mit einem Schlauch beatmet und wirkt sehr klein und zerbrechlich. Die medizinische Versorgung rettet Eva das Leben und hilft ihr, sich gut zu entwickeln, aber sie schafft auch eine Distanz zwischen Eltern und Kind. Die Musiktherapeutin bietet den Eltern Unterstützung an. Sie benutzt spezielle Musikinstrumente wie die Körpertambura, spielt Gitarre und singt.
Bevor sich die Mutter von Eva auf die Musiktherapie einlassen konnte, vergehen einige Wochen. Zu groß war die Sorge um das kleine Mädchen. Aber die Musiktherapeutin bietet ihre Unterstützung immer wieder an und schließlich entscheidet die Mutter, das Angebot einmal auszuprobieren. Dann liegt sie ganz entspannt auf einem bequemen Stuhl und hat ihre Tochter im Arm, deren empfindlicher Wärmehaushalt durch warme Decken geschützt wird. Das Surren des Beatmungsgeräts und das Piepsen des Monitors für Sauerstoffsättigung und Herzschlag bestimmen die Geräuschkulisse auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Altonaer Kinderkrankenhauses. Vertraut, aber belastend.
Die Anspannung im Raum ist spürbar. Als die Musik erklingt, besänftigt sich die Stimmung, die Geräusche im Raum werden eingebunden und treten in den Hintergrund. Das wirkt entspannend auf die kleine Eva. Sie atmet besser, die Sauerstoffsättigung steigt auf 100 Prozent, auch die Herzfrequenz stabilisiert sich. Mutter und Kind liegen ganz ruhig da, kuscheln und genießen es, zusammen zu sein.
Als die Musik nach einer Weile ausklingt, ist Evas Mutter sehr berührt. Es ist für sie ein ganz besonderer Moment, denn sie spürt, dass sich durch die Musik alles anders anfühlt, entspannt und ruhig. Das tut beiden sehr gut.
Projektdetails
Projektname:
Familienzentrierte Musiktherapie auf der Frühgeborenen-Intensivstation
Träger:
Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH
Projektziel:
Der Aufbau einer Beziehung zwischen Eltern und frühgeborenen Kindern wird unterstützt
Zielgruppe:
Förderzeitraum:
2020 wurden mit Hilfe der Kinderstiftung 23 Babys über einige Wochen und Monate begleitet
Förderbetrag:
10.000 Euro