KINDERHOSPIZ WILHELMSHAVEN

Im Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich in Wilhelmshaven finden unheilbar erkrankte Kinder und Jugendliche sowie deren Familien Halt und Unterstützung. Die erkrankten Kinder werden rund um die Uhr qualifiziert betreut, doch auch deren Geschwister brauchen Unterstützung.

Psychische Destabilisierung vermeiden

Das Kinder- und Jugendhospiz zeichnet sich durch einen familienzentrierten Ansatz aus, das heißt, das Engagement für die Geschwister erkrankter und verstorbener Kinder ist sehr wichtig. Auch sie stehen im Fokus der psychosozialen Begleitung. Ziel ist es, den Geschwistern Erlebnisräume zu eröffnen, damit sie ihren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen nahekommen und sich selbst wahrnehmen. Diese Kinder haben ein höheres Risiko als andere, in ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit beeinträchtigt zu werden. Werden Belastungen rechtzeitig erkannt, kann eine psychische Destabilisierung vermieden werden. Das Kinder- und Jugendhospiz bietet daher Gruppenangebote mit thematischen Schwerpunkten an. Im Mittelpunkt steht die Psychomotorik. Ziel ist es, durch vielfältige Bewegungserfahrungen die inidividuelle Persönlichkeit und Entwicklung zu stärken und zu fördern. Mit dabei sind auch Kinder, die nicht mit ihrem erkrankten Bruder oder ihrer erkrankten Schwester im Kinderhospiz zu Gast waren. Mit Bewegungen, Wahrnehmungen und Erlebnissen werden alle Teilnehmer darin gestärkt, ihre Fähig- und Fertigkeiten zu erkennen und diese im Alltag für sich zu nutzten. Ganz wichtig dabei: Ein Ehrenamtlicher holt die Kinder Zuhause ab, fährt sie zum Gruppenangebot und bringt sie anschließend wieder zurück.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Werkstätten. In der Holzwerkstatt werden kleine Boote gebaut oder Vogelhäuschen, in der Ytong-Werkstatt kommen Werkzeuge wie Raspeln, Hammber, Meißel. Sägen und Ritzwerkzeuge zum Einsatz und es entstehen kleine Skulpturen und runde Steine. Aus Speckstein lassen sich Anhänger oder kleine Plastiken fertigen. Einmal im Jahr findet im Kinder- und Jugendhospiz ein Erinnerungstag statt. An diesem Tag können Kinder in der „Geschwisterzeit“ der Verstorbenen gedenken. Für Begrüßungsrituale eignen sich sogenannte Cajons, Kistentrommeln, die mit Unterstützung der Kinderstiftung angeschafft wurden. Auch für die Zukunft gibt es viele Pläne, etwa den Bau einer „Geschwisterinsel“, dort können sich die Mädchen und Jungen künftig treffen.

Seitenfoto: Kerstin Wegener und Amke Remmers (von links) freuen sich mit Gerd-Ulrich Hartmann über die Spende.
© Foto: mission: lebenshaus/ Friedrichs

Projektdetails

Projektname:

Gruppen für Geschwister lebenslimitiert erkrankter Kinder und Jugendlicher

Träger:

Mission: Lebenshaus, Wilhelmshaven
Ansprechpartner: Kerstin Wegener und Anke Remmers

Projektziel:

Psychische Stabilisierung von Kindern, deren Geschwister schwerstkrank sind

Zielgruppe:

Kinder und Jugendliche

Förderzeitraum:

2019 bis 2020

Förderbetrag:

6.400 Euro

psychisch kranke Kinder brauchen Hilfe- Kroschke Kinderstiftung