SCHWANGER MIT HIV-DIAGNOSE

HIV-positive Schwangere können gesunde Kinder zur Welt bringen. Dieses kleine Wunder gelingt nur mit besonders intensiver Unterstützung und Begleitung der jungen Mütter. In Hamburg kümmert sich die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (ajs) darum.

Schutz für Ungeborene in der Schwangerschaft

Im Projekt „VHIVA Kids Familienleben mit HIV“ werden junge Frauen betreut, die oft erst im Rahmen einer Schwangerschaftsuntersuchung die Diagnose HIV-positiv erfahren. Sie stürzen in eine tiefgreifende Lebenskrise, in der sie intensive Begleitung benötigen, damit sie nicht den Halt verlieren. Ihre Situation ist durch folgende Probleme gekennzeichnet:

  • viele Frauen sind Migrantinnen und alleinerziehend,
  • manche haben einen völlig ungesicherten Aufenthaltsstatus, leben hier ohne Papiere und sind auch nicht krankenversichert,
  • ihr Leben ist von großer psychischer und existenzieller Not gekennzeichnet,
  • sie erleben Diskriminierung, weil viele Helfer bei einer HIV-Diagnose überfordert sind.

Ziel der Arbeitsgemeinschaft VHIVA ist es, die Frauen zu stabilisieren und ihre Kinder gesund auf die Welt zu geleiten. Dazu gehören intensive persönliche Betreuung, die Vermittlung von Fachärzten, Hilfe bei der Hebammensuche, die Unterstützung bei Behördengängen und vieles mehr.

Dabei gibt es auch eine positive Nachricht: In Deutschland konnte das Übertragungsrisiko des HIV-Virus von der Mutter auf das Kind mit Hilfe von verschiedenen präventiven Maßnahmen auf unter 1 Prozent gesenkt werden.

Seit 1999 betreut die AG Kinder- und Jugendschutz Hamburg e. (ajs) Familien, die mit HIV leben. In Norddeutschland ist es die einzige Beratungsstelle für HIV-belastete Familien. Ein besonderes Projekt richtet sich an Schwangere und junge Mütter, denen es dank intensiver Unterstützung gelingen kann, gesunde Babys zur Welt zu bringen und großzuziehen. Die Stadt Hamburg, die Deutsche Aids Stiftung und die Michael Stich Stiftung sind langjährige Förderer des Projekts.