RUHERAUM FÜR KINDERHEIM
Das Kinderheim „Kleine Strolche“ im niedersächsischen Asendorf hat sich auf medizinisch herausfordernde und schwer traumatisierte Kinder spezialisiert. Es bietet Soforthilfe für Babys und Kleinstkinder in akuten Krisen, Bereitschafts-Erziehungsstellen sowie Mutter- und Kind-Wohngruppen. Ziel ist es, Kindern in Not so schnell und so direkt wie möglich zu helfen. Auf dem Foto oben: Geschäftsführer Bernhard Schubert.
Therapieangebot für traumatisierte Kinder erweitert
Die Betreiber des Kinderheims „Kleine Strolche“ haben das Rittergut Ovelgönne in Bücken 2018 gekauft, um heilpädagogische, Kinder- und jugendpsychiatrische und psychotherapeutische Angebote aufzubauen. Jetzt ist der nächste Schritt geplant: die Eröffnung eines Therapiehauses, bei der Sprachförderung und Entspannung der Kinder im Vordergrund stehen. „Wenn unsere Kinder im Alter zwischen 0 und 6 Jahren zu uns kommen, haben sie meist schon Vernachlässigungen, Misshandlungen oder Missbrauch erlebt und ihre Seele ist nachhaltig traumatisiert“, erklärt Kinderheim-Geschäftsführer Bernhard Schubert. Es bedürfe sofortiger, umfangreicher und leider oft jahrelanger Therapien, um die Kinder in ein normales Leben zurückzuführen.
Für das neue Therapiehaus wird ein Nebengebäude des Rittergutes genutzt. Der Schwerpunkt wird auf der Sprachförderung liegen. Denn Sprachstörungen und Sprachentwicklungsstörungen sind typische Folgen eines Traumas. Freuen können sich die Kinder auch auf einen Ruhe- und Entspannungsraum. „Viele Kinder kommen aus sehr heiklen Situationen zu uns“, so Bernhard Schubert. „Sie müssen ganz behutsam an das normale Leben herangeführt werden“. So bräuchten sie Rückzugsmöglichkeiten, in denen sie Ruhe und Entspannung finden und sich ganz auf sich und ihre Empfindungen konzentrieren könnten. Der Entspannungsraum werde vor allem Sicherheit und Geborgenheit ausstrahlen.
Gerd-Ulrich Hartmann von der Kinderstiftung wird auf dem Rittergut Ovelgönne von Anja und Bernhard Schubert begrüßt.
Behutsam werden die Kinder an ein normales Leben herangeführt.
Dank vieler Bücherspenden wird im Therapiehaus auch eine Kinderbibliothek entstehen. Lesen sei im Kinderheim ein wichtiger pädagogischer Schwerpunkt, so Schubert. „Unsere Erzieher nehmen sich viel Zeit dafür, denn gemeinsames Lesen bedeutet auch Aufmerksamkeit und Zuwendung. Und das brauchen unsere Kinder hier am nötigsten.“
Neben dem therapeutischen Nutzen soll das Therapiehaus insbesondere ein geschützter Bereich für die Kinder sein. Das Haus soll aber auch beispielsweise für Anbahnungstreffen mit potentiellen Pflegeeltern oder für Besuchskontakte mit Eltern genutzt werden. Möglich wurde der Umbau des Therapiehauses durch die Unterstützung von zwei Stiftungen. Die Swiss Life Stiftung unterstützt den Raum für Sprachförderung und die Kroschke Kinderstiftung fördert den Ruhe- und Entspannungsraum.
Projektdetails
Projektname:
Ausstattung eines Entspannungsraums für Therapien
Träger:
Kinderheim Kleine Strolche, Asendorf, Niedersachsen
Projektziel:
Selbstwahrnehmung traumatisierter Kinder
Zielgruppe:
Kinder der Inobhutnahme des Kinderheims Kleine Strolche
Förderzeitraum:
Ab 2020
Förderbetrag:
9350 Euro
Der Kontakt zu Ponys hilft Kindern bei der Genesung