Der Schreck war groß im letzten Herbst, als die DIALOG II aus dem Wasser gekrant wurde. Das Unterwasserschiff war gesäumt mit kleinen Bläschen – das Boot hatte die gefürchtete Osmose und die Segelfreizeit war bedroht. Dazu kam, dass das Boot in der Saison auf Grund gelaufen sein musste und der Kiel erheblichen Schaden genommen hat. Nun war guter Rat im wahrsten Sinne des Wortes teuer.

Für den Verein „Klar zur Wende“ war es keine Frage, dass die Segelyacht wieder flott gemacht wird. Schließlich veranstaltet der gemeinnützige Verein seit 1991 erlebnispädagogische Segelfreizeiten für Kinder und Jugendliche mit Handicaps. Bei den mehrtägigen Törns kommt es auf jeden Einzelnen an, jeder Teilnehmer ist gefordert, jeder bekommt nur die Aufgaben, die er tatsächlich lösen kann. Das fördert Selbstbewusstsein und Zusammengehörigkeitsgefühl. Auch für die Verpflegung sind die Kinder und Jugendlichen selbst zuständig. Das Leben und Arbeiten auf einem Schiff ermöglicht ganz besondere Erfahrungen – ohne elektronische Medien.

In den vergangen 20 Jahren wurde das Schiff von rund 150 Einrichtungen genutzt, von der AWO bis zum Verein Sozialtherapeutischer Einrichtungen. Pro Jahr ist es an rund 80 bis 120 Tagen mit je 7 bis 10 Personen unterwegs, das sind weit mehr als 700 Übernachtungen jährlich. Die Ziele liegen vor allem in Deutschland und in den Niederlanden, die Teilnehmer kommen aus Niedersachsen und NRW. Die Kinder und Jugendlichen erleben die Natur und soziales Miteinander in einer neuen, oft nie dagewesenen Qualität. Diese Erfahrungen nehmen sie mit nach Hause und sie bleiben noch lange in Erinnerung. Oft heißt es noch nach Jahren: „Weißt Du noch auf dem Törn in Holland?“ Mit dem Erhalt des Schiffes sollen derartige Erfahrungen noch lange ermöglicht werden.